Debatte

Der Einwuff: Unser Park bleibt bunt und friedlich

Bonzo und seine flauschigen Vierbeinerfreunde setzen sich gegen Hundehass im Park zur Wehr

von Bonzo, dem Ballonhund

· Lesezeit 2 Minuten.
Bonzo, der Ballonhund: Foto: Lars Kaletta

Wie ich mich auf die Märzstimmung im Park gefreut habe! Normalerweise ist das nämlich so: Cooper, Lucy und Aramis, die flauschigen Akrobaten, tollen wie die Irren über den Rasen, wenn sich ihre Besitzer treffen und darüber reden, wie sie den Garten fit für den Frühling machen. Cooper ist ein Findelhund aus Spanien, Aramis einer aus Rumänien, beide totale Familienhunde. Lucy, die Blindenhündin, ist eine Golden Retrieverin. Gelegentlich stößt das synchron kläffende Duo Lotte und Toto dazu. Die kurzbeinigen Begleiter des alten Mannes von nebenan, der sonst niemanden hat.

Das sind einige der Hunde, die für Trubel auf der Wiese sorgen. Die anderen pelzigen Wirbelwinde trotten zumeist brav neben ihren joggenden oder Kinderwagen schiebenden Menschen her.

Neuerdings ist das Klima im Park aber schlecht. Ein paar Bluthunde beißen um sich. „Mischlinge raus“ ist ihre Devise. Das heißt, sie wollen den Park für sich allein. Denn es wären ja nur noch sie und die reinrassige Lucy übrig. Die Arme. Sie mag keine bissigen Hetzer. Ich wäre übrigens auch noch übrig. Als Ballonhund bin ich aus Latex und ein fast reines Naturprodukt. Aber eben sehr empfindlich. Also musste ich erst mal zu Hause bleiben.

Indessen tut sich was bei uns im Innenhof. Die Jogger und die Kids aus Aramis Familie üben fleißig Selbstverteigung mit der Gummi-Zwille und treffen schon recht gut. So gewappnet wollen sie ohne Bisswunden ihre Laufstrecke schaffen. Der Rentner hat in seinem Rollator neuerdings einen Gummiknüppel, seit einer der Bluthunde, Pincher, dem kleinen Toto ein Ohr abgebissen hat. Pincher trägt jetzt einen Maulkorb aus thermoplastischem Elastomer, immerhin.

Was die Menschen aber eigentlich beschäftigt, ist Folgendes: Sie planen den ganz großen Gassigang mit ihren Hunden, und da bin ich wieder dabei. Sie lassen wasserfeste Transparente drucken, etwa so: „Unser Park bleibt bunt und friedlich“, „Haters, stay out“, und „Bluthunde fressen heimlich Döner“. Der Park wird so voll sein, dass kein Platz für Bluthunde bleibt. Jedes Wochenende. Das wird was! Wuff.

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