Ausbildung
Schüler entdeckten auf IdeenExpo: Da überall steckt Kautschuk drin
Schon seit 2009 fährt Stephan Schulze, Lehrer des Tilmann Riemenschneider Gymnasiums in Osterode, mit seinen Schulklassen zur IdeenExpo nach Hannover. Highlight diesmal: der Stand der Kautschuk-Industrie.
von Werner Fricke
Was für ein Event! Zehn Tage lang IdeenExpo toppten mal wieder jedes noch so legendäre Festival in Deutschland. 425.000 Besucher kamen zur achten Auflage von Europas größter Technik- und Jugendshow – 30.000 mehr als noch 2019. Über 280 Aussteller luden Klein und Groß dazu ein, einfach mal zu machen und sich in unterschiedlichen Berufen auszuprobieren. Influencer und Musikstars wie etwa Jan Delay, Disko No 1, Mathea, Jeremias oder Giant Rooks machten das hannoversche Messegelände zur größten Partymeile. Und mittendrin war die Metall- und Elektro-Industrie mit einem über 1.000 Quadratmeter großen Stand.
„Der Zulauf hat uns alle überwältigt“, sagte Dr. Volker Schmidt, Aufsichtsratvorsitzender der IdeenExpo: „Nicht nur die Besucherzahlen steigen – auch die Begeisterung wächst von Mal zu Mal.“
„Gib Gummi“ hieß das Motto der Kautschuk-Branche
Auf dem Stand der Kautschuk-Industrie war auch Stephan Schulze. Der 46-jährige Lehrer des Tilmann Riemenschneider Gymnasiums (TRG) in Osterode ist seit 2009 mit seinen Klassen Stammgast auf der Technikshow. Diesmal hatte er vier Busse bestellt, gesponsert vom Arbeitgeberverband ADK. 200 Schüler kamen mit. Auch Caro gehörte mit ihrer Klasse 10 c vom TRG dazu. „Die IdeenExpo hat einen super Ruf“, freute sie sich.
Sie wurde nicht enttäuscht: Die Hallen waren bestens besucht. Bonzo, der grüne Ballonhund und Sympathieträger auf dem Kautschukstand, war schon von Weitem zu erkennen. „Gib Gummi“ war das Motto. Hüpfende Flummis, quietschende Reifen, Babyschnuller und jede Menge kleine Ballonhunde – fünf Mitgliedsfirmen des ADK zeigten zusammen mit dem Wirtschaftsverband und dem Deutschen Institut für Kautschuktechnologie, was Kautschuk so spannend macht.
Caro ließ sich von Sina Seibold, Auszubildende bei der Motzener Kunststoff- und Gummiverarbeitung, eine Babyplast-Mikro-Spritzgießmaschine präsentieren. „Wir alle verwenden täglich Produkte, die auf Babyplast-Maschinen produziert werden. Beispielsweise stecken in jedem beliebigen Mobiltelefon gleich mehrere filigrane Bauteile“, erzählte ihr die 19-Jährige. Zur Erinnerung gab es kleine Spritzgießteile zum Mitnehmen. Weiter ging es zu Pirelli: Dort sahen die Jugendlichen einen Formel-1-Reifen im Original und erfuhren auch, was Rollwiderstand und Aquaplaning bedeuten. Und natürlich, welche Berufe man beim Reifenhersteller lernen kann.
Bei der KKT Frölich GmbH erlebten sie unter anderem, dass Kautschuk hilft, um eine Atemschutzmaske bei Feuerwehreinsätzen luftdicht abzudichten. Der Osteroder Betrieb hatte Lehrer Stephan Schulze mit seinen Klassen eingeladen. Caro brachte es am Ende auf den Punkt: „Es war total spannend, was das Team auf dem Stand zu berichten hatte.“
Preise für junge Erfinder
Zu jeder IdeenExpo richtet die Stiftung NiedersachsenMetall den Schülerwettbewerb „Ideenfang“ aus.
Mit dem Projekt WINGS setzte sich ein Team des Bildungszentrums für Technik und Gestaltung (BZTG) Oldenburg durch (Preisgeld 2.500 Euro). Handschuhe mit Bluetooth erzeugen durch Fingerkuppen-Kombinationen Buchstaben auf einem Bildschirm. Sie orientieren sich an einer Blindenschrift. Je 1.000 Euro bekamen die Ludwig-Windthorst-Schule (Hannover) und die Grundschule Hemeln (Hann. Münden).
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