Künstlich, aber gemütlich

Oh, Weihnachten steht mal wieder vor der Tür? Überraschung … „Wir brauchen einen Baum“, heißt es einstimmig in der Familie. Aber was für einen? Und was ist mit den Kosten? Im Durchschnitt sind Kiefer, Blaufichte und Co. um gut 2 Euro pro Meter teurer geworden. Wie wäre es denn mal mit einem Baum aus Kunststoff? Offensichtlichster Vorteil: Einmal angeschafft, kann man ihn Jahr um Jahr aufs Neue verwenden.

Dieser Meinung war auch Tobias Hallert, Geschäftsführer der EuroGreens GmbH in Bernau bei Berlin. Vor zwölf Jahren hat er eine eigene Kollektion von etwa einem Dutzend verschiedener Kunststoffnadelbäume unterschiedlichster Größe erfolgreich auf den Markt gebracht, unter dem Namen „Hallerts“. Das damalige Angebot von Kunstbäumen war dem Mann zu US-amerikanisch geprägt, habe nicht dem deutschen Geschmack entsprochen.

„Nach zwei Jahren Entwicklungszeit hatten wir unsere Produktpalette fertig“, berichtet der Unternehmer. Hergestellt werden die Bäume aus „hochwertigem, sehr schwer entflammbarem Polyethylen, wie es in der Autoindustrie verwendet wird“. Das Material garantiere Langlebigkeit – und rieche nicht nach Kunststoff.

Produziert werden die Weihnachtsbäume mittels Spritzguss, „der besseren Qualität und Optik wegen“. Und zwar in Südchina – aber nicht etwa nur wegen der Kosten (die sind dort mittlerweile höher als in vielen Regionen Osteuropas).
Tobias Hallert erklärt: „Heute ist die gesamte Zulieferindustrie in China beheimatet, da ist das beste Know-how verfügbar.“

Die künstlichen Bäume fühlen sich nach den Worten Hallerts wie „natürliche Bäume“ an. Die Kosten haben sich nach sechs bis acht Jahren amortisiert – und für die staubfreie Baum-Lagerung kann man eine passende Lagertasche bestellen. Oder einfach den Lieferkarton nutzen. Und wer auf betörenden Waldgeruch nicht verzichten will, hängt sich einen Duftspender in die Zweige.