Kautschuk im Alltag

Genuss ohne Reue

Warum beim Wein Kunststoff dem Naturkork ebenbürtig ist

von Uwe Rempe

· Lesezeit 1 Minute.
Ein Sache des Geschmacks: Sind Kunststoffkorken eine echte Alternative zu Naturkork?

Diese Frage führt immer wieder zu Diskussionen: Was eignet sich besser zum Verschließen von Wein- oder Edelschnaps-Flaschen? Echte Korken, gefertigt aus der Rinde der Korkeiche, die in der Mittelmeerregion wächst? Oder lieber Flaschenstöpsel aus Kunststoff? Streit lohnt nicht, weiß Gunter Spiegelhauer, Inhaber des Unternehmens SpieKo Flaschenverschlüsse in Olbernhau/Erzgebirge mit aktuell 15 Mitarbeitern: „Das Korkangebot auf dem Weltmarkt reicht nicht für alle.“ Nur einen sehr geringen Teil aller Flaschen könne man damit verschließen.

Spiegelhauer nimmt Kunststoff. „Das Ausgangsmaterial ist ein Gemisch aus Gummi und Polyethylen nach einer speziellen Rezeptur.“ Ein Verfahren ist es, diese Mischung zu schäumen und durch eine Düse zu pressen. Aus dem so entstehenden Strang lassen sich dann die Korken schneiden. Es gibt weitere Verfahren wie etwa das Einspritzen einer Kunststoffmischung in Holzkappen.

Können Substanzen aus dem Plastik in Wein oder Spirituosen übergehen? Spiegelhauer: „Ein Vorurteil. Unsere Produkte sind lebensmittelecht.“ Die Firma werde beispielsweise vom Lebensmittelamt überprüft, das regelmäßig Proben in der Produktion nimmt.

Zudem ist seine Firma vom weltweit führenden Prüfunternehmen SGS Institut Fresenius zertifiziert. Auch das testet die SpieKo-Produkte oft. „Beanstandungen gab es noch nie.“ Wie sicher das Material ist, zeigt auch, dass sogar Stopfen für Reagenzgläser produziert werden, die in Laboren zum Einsatz kommen.

Ein weiteres Argument pro Kunststoff sind die Kosten. „Kunststoffkorken sind in der Herstellung um ein Vielfaches günstiger als Korkprodukte“, sagt der Chef. Sektkorken stellt seine Firma nicht her. Die bestehen zu 100 Prozent aus Polyethylen und werden mittels Spritzgießen gefertigt.

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